Craniosacral Therapie ist eine Form der manuellen Körperarbeit, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Sie arbeitet mit dem sogenannten craniosacralen Rhythmus, einer pulsierenden Bewegung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), die im ganzen Körper spürbar ist. Unsere Therapeutinnen ertasten und begleiten diese feinen Bewegungen mit achtsamer Berührung, meist am Kopf (Cranium), Kreuzbein (Sacrum) und entlang der Wirbelsäule. Ziel ist es, Spannungen und Blockaden im Bindegewebe und Nervensystem zu lösen, um dem Körper die Möglichkeit zur Selbstregulation zu geben.
Die Verbindung zum Immunsystem
Unser Immunsystem ist eng mit dem Nervensystem und dem faszialen Netzwerk des Körpers verbunden. Hier kommt die Craniosacral Therapie ins Spiel:
1. Stressregulation, das Nervensystem beruhigen
Chronischer Stress ist einer der Hauptfaktoren, die das Immunsystem schwächen. Die Craniosacral Therapie wirkt über das autonome Nervensystem, insbesondere auf den Parasympathikus, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Studien zeigen: Schon wenige Sitzungen können dazu beitragen, das vegetative Nervensystem aus dem „Kampf- oder Fluchtmodus“ (Sympathikus) in einen Zustand der Ruhe zu versetzen (Parasympathikus). Dies schafft optimale Bedingungen für das Immunsystem, um effektiv zu arbeiten.
2. Förderung des Lymphflusses
Das Lymphsystem ist ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Es transportiert Abfallstoffe, Krankheitserreger und Entzündungszellen ab. Durch die sanften Techniken der Craniosacral Therapie kann die Bewegung der Lymphe unterstützt werden, besonders im Bereich des Kopfes, Halses und Thorax. Ein freier Lymphfluss unterstützt die Immunabwehr und Entgiftung.
3. Balance auf Zellebene, Regulation statt Symptombehandlung
Ein Ziel der Craniosacral Therapie ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Viele Klient*innen berichten nach einer Behandlung von einem Gefühl der „Neuordnung“ auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene. Diese innere Balance ist essenziell für ein starkes Immunsystem, das flexibel und intelligent auf Reize reagieren kann.
Craniosacral Therapie kann insbesondere unterstützend wirken bei:
• Häufigen Infekten
• Chronischer Erschöpfung
• Autoimmunerkrankungen (als begleitende Massnahme)
• Stressbedingten Beschwerden
• Rekonvaleszenz nach Krankheiten
Fazit: Sanfte Impulse, starke Wirkung
Die Craniosacrale Therapie bietet eine tiefgehende Möglichkeit, das Immunsystem über die Regulation des Nervensystems, des Lymphflusses und der faszialen Strukturen zu unterstützen. Sie erinnert den Körper daran, wie sich Selbstregulation anfühlen kann, nicht durch Druck, sondern durch Präsenz und Achtsamkeit.
Gerade in Zeiten, in denen Resilienz sehr wichtig ist, kann eine sanfte therapeutische Begleitung ein Schlüssel zu nachhaltigem Wohlbefinden sein.